Setz Dir die Krone auf.

In der Veränderung liegt die Kraft. Aus der Krise in die meisterschafft.

Seit Wochen hält die Ungewissheit in Form eines Virus die Welt in Atem. Das Schwert der Unsicherheit hängt über unseren Köpfen und das Nicht-Wissen zwingt uns auf Informationen unterschiedlichsten Ursprungs zu vertrauen. Mit welchem Gefühl denkst Du daran, was dieses Nicht-Wissen für Dich, Deinen Job und Deine Familie bedeutet?

Ich schaue auf Herausforderungen gerne mit der Linse der Lösungsorientierung: Was bedeutet also diese Situation für uns und welche Chancen ergeben sich daraus? Krisen sind aus meiner tiefen Überzeugung Signale des Lebens, dass die bisher eingeschlagene Richtung nicht mehr unseren Zielen dient. Sie sind vielleicht die Zeichen, die wir brauchen, um den Weg in neue, sinnstiftendere Bahnen zu lenken.

Die Krise ist ein Abenteuer, das man ablehnt. Das Abenteuer ist eine Krise die man annimmt. Bertrand Piccard

Viele Menschen haben gerade keine Arbeit. Sie mussten ihr Geschäft schliessen. Vorgesetzte, Geschäftsführer und Mitarbeitende sind zum Teil verunsichert, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht. Die Ungewissheit, welche diese Situation mit sich bringt, macht vielen Menschen Angst. Die Angst ist aber, wie der Volksmund sagt, ein schlechter Begleiter. Sie nimmt uns unsere Lebensenergie, die wir brauchen um aus dieser Situation gestärkt herauszukommen.

Kontrolle aufgeben

Wenn Krisen in unser Leben kommen, sind wir meist nicht darauf vorbereitet. Denn wir sind uns gewohnt, die Kontrolle über unser Leben zu haben. Doch das Leben lässt sich nicht kontrollieren. Je stärker wir das Leben kontrollieren, desto weniger frei sind wir.

Es ist eine Illusion zu glauben, unser Leben liesse sich kontrollieren. Dies wird insbesondere im Zwischenmenschlichen Bereich sichtbar. Wir können Kollegen, Freunde oder Vorgesetzte nicht dazu zwingen, uns zu mögen. Wir können einen anderen Menschen auch nicht dazu bringen uns zu lieben. Es gehört Mut dazu, die Zügel loszulassen und zu vertrauen. Deshalb hält diese Phase für uns die Chance bereit, wieder freier zu werden. Denn wenn wir den Widerstand gegen die Mächte des Lebens aufgeben, kann wieder zu uns kommen, was zu uns gehört.

Ich habe dies persönlich in meiner Karriere erfahren. Ich konnte nach Rückkehr von meiner Weltreise nicht erzwingen, einen Job zu bekommen, der mind. 50 Prozent Neues und Unbekanntes beinhaltete. Ich hatte mich nämlich entschieden weiter zu lernen, zu wachsen, mich zu entwickeln. Also musste ich diesen Job selbst kreieren. Diese Erfahrung war herausfordernd und streckenweise sehr schmerzhaft. Sie hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Aber schlussendlich hat sie mich in die Selbstständigkeit geführt – dahin, wo ich heute mit Passion meine Berufung leben kann.

Denn nach dem Durchschreiten einer Talsohle führen uns Krisen oft auf eine nie geahnte Passhöhe – zu neuen Ideen, stärkerem Selbstvertrauen oder zur wahren Berufung. Für ein Leben, das einem mutigen Lebensentwurf folgt, brauchen wir neue Strategien. Dies bedeutet, dass wir die vertrauten Verhaltensweisen in Frage stellen und neue Weltanschauungen zulassen. Erst wenn wir das Abenteuer annehmen und unsere Kräfte – mit dem Risiko zu Scheitern – für etwas Neues einsetzen, können wir lernen wer wir wirklich sind. Als der Meister, die Meisterin unseres Lebens.

Sein eigener Meister sein

Das Wort Meister stammt aus dem lateinischen vom Wort ‚Lehrer‘ oder ‚Gelehrter’ ab. Es ist die Bezeichnung für einen Menschen, der seinen Weg als Schüler hinter sich gebracht und sich in eine höhere Form – zum Meister – entwickeln konnte. Meister geben ihren Weg, nicht weil sie ein Ziel erreichen möchten, sondern um die Schönheit des Weges willens. Sie gehen ihn in Achtung vor der Intelligenz der Schöpfung. Meister begegnen anderen mit Liebe und optimieren ständig ihre Interaktion mit dem Leben. Sie setzen sich ein für einen friedlichen und gleichzeitig entschlossenen Kampf der Freiheit. Sie kämpfen für Gelassenheit und Aussergewöhnlichkeit. Die Wahl zur Meisterschaft beginnt im eigenen Inneren. Von da aus erreicht sie das gesamte Umfeld. Meister suchen stetig nach der kraftvollsten, Wahrheit bringenden Handlungsmöglichkeit in einer Situation. MeisterInnen haben verstanden, dass sich ein konkreter Zukunftsplan und das bewusste Erleben im Jetzt nicht ausschließen. Ihre Vision ist Ihnen ein Leuchtturm, an dem sie sich orientieren. Ihre Meisterschaft findet stets in der Gegenwart statt. Als Meister weißt du: Der wahre Wert eines Ziels liegt nicht im Erreichen des Ziels, sondern darin, wer DU werden sollst, um dieses Ziel zu erreichen.

Neues Erschaffen

Doch die meisten Menschen agieren den Grossteil unseres Daseins aus einer unbewussten Programmierung heraus, die uns aus unserer Herkunft und unseren Prägungen steuert. Unser menschlicher Entwicklungsprozess ist daher ein Bewusstwerdungsprozess. Die meisten Menschen leben ihr gesamtes Leben in der Überzeugung, ihr Leben selbst gewählt zu haben. Wir denken logisch und sind realistisch. Und folgen damit einer Überzeugung, die jemand anders für uns entworfen hat. Wir lassen uns leiten von unbewussten Mustern, Konditionierung und Konventionen.

Eines Tages stellen wir dann vielleicht erschreckt fest, dass wir nicht unser Leben gelebt haben. Dass wir vor lauter TUN vergessen haben, herauszufinden, wer wir eigentlich sind. Bewusstheit ist die Voraussetzung für ganzheitliches Verstehen. Bewusstwerdung ist der Dreh- und Angelpunkt von Veränderung. Um bewusst zu sein, müssen wir präsent werden. Im Hier und Jetzt. Sein.

Krisen, wie die aktuelle Corona Situation, fordert von uns jetzt auf, neu zu Denken, damit neues HANDELN entstehen kann. Denn nur aus Bewusstsein heraus können wir gute Entscheidungen treffen. Indem wir innehalten bevor wir agieren.

Nutzen wir diese Zeit, um bewusst zu werden. Um Neues zu erschaffen.

6 Dinge, die Du tun kannst um BEWUSST zu SEIN.

Innehalten

Halte mehrmals am Tag für einige Minuten inne. Halte den Informationsfluss in Grenzen. Tue mal nichts. Fokussiere für einen Augenblick nur auf Eine Sache, etwas in Deiner Umgebung (zum Beispiel das Handy). Schenk diesem Objekt Deine ganze Aufmerksamkeit. Betrachte es als hättest Du es noch nie gesehen. Berühre es. Nimm es wahr. Wie fühlt sich die Textur an? Was hast Du vielleicht noch nie wahrgenommen? Atme!

Meditation

Dies ist vielleicht ein guter Zeitpunkt um mit dem Meditieren zu beginnen. Die Wissenschaft liefert uns seit vielen Jahren Beweise, dass Menschen die regelmässig meditieren, eine höhere Widerstandkraft haben und erfolgreichere, gesündere und glücklichere Menschen sind.

Beginne zum Beispiel mit geführten Meditationen, die im Internet, auf Audible, Gaia TV oder Meditations-Apps verfügbar sind.

Geistige Nahrung

Lerne etwas Neues. Fange mit einem Projekt an, das Du schon lange aufgeschoben hast. Ein Musikinstrument vielleicht. Malen. Die Modelleisenbahn zu bauen. Lerne zu jonglieren.

Etwas Neues zu lernen, weitet Deinen Geist und hält Dein Hirn jung und dynamisch.

Körperübungen

Vielleicht nutzt Du diese Zeit, um Deinen Körper zu bewegen. Geh spazieren. Mach Yoga oder Körperübungen mit den Kindern, Deinem Hund oder ganz allein. Nimm wieder wahr, was für ein kraftvolles Fahrzeug Dein Körper ist. Bring es in Form. Eine wunderbare Variante von kurzem Workout sind Tabata-Sequenzen. Sie aktivieren Deinen Körper während vier Minuten. Musik und Anleitungen findest Du auf Youtube.

Kreativität

Kreativität fördert die Lebensfreude. Sei kreativ mit Tanzen, Malen, Singen, Musizieren, Kochen, Handwerken oder Schreiben usw.. Bringe Dich in Deiner Form zum Ausdruck. Und spür wie die Freude zurückkehrt.

Verbindung mit der Natur

Die Natur blüht gerade auf. Betrachte sie. Erfreue Dich am Frühling. Übe Dich in Dankbarkeit für die einfachen Dinge des Lebens. Eine Kirschblüte blüht jedes Jahr wieder, völlig unabhängig davon wie die Welt um sie herum aussieht. Sie blüht, wird zur Kirsche, um sich dann zurückzuziehen und sich im nächsten Jahr wieder von Neuem zu entfalten.

Ich ermutige dich, die stillere Zeit zu nutzen. Nimm die Herausforderung als Chance an. Sie macht Dich vielleicht zu dem, was Du schon immer warst. Zum König oder zur Königin in Deinem Königreich.